Nachfolgend die Zusammenfassungen sämtlicher Kapitel.

Kapitel 1. Geschichtliches

Elektrizität wird bereits seit einigen Jahrtausenden therapeutisch mehr oder weniger sinnvoll eingesetzt. Erfindungen wie die Leydensche Flasche im Jahre 1745 und die Batterie im Jahre 1799 haben den damaligen Anwender zur Entwicklung von phantasievollen Therapieformen angeregt. Dies, obwohl dieselbigen keine Ahnung von irgendwelchen Wirkungsmechanismen hatten.
Möge dieses Buch zum besseren Verständnis dieser Wirkmechanismen beitragen.

Kapitel 2. Schmerz und Schmerzhemmung.

In diesem Kapitel wird auf verschiedene Aspekte von Schmerz und der Schmerzhemmung eingegangen. Hemmungsmechanismen werden erklärt und Konsequenzen für die Therapie werden erörtert. Es wird auf die Stressreaktion eingegangen, da die Ausrichtung des vegetativen Nervensystems die Wahl einer Therapieanwendung beeinflusst. Nur wenn der behandelnde Therapeut selbst über ein Grundverständnis dieser Materie verfügt, kann er dies seinen Patienten glaubwürdig und auf angemessene Weise vermitteln. Der Großteil
unserer Patienten kommt zu uns wegen Schmerzen. Wir wissen, dass für den Patienten Information über deren Hauptproblem von größter Bedeutung ist. Dies gilt ganz besonders für Patienten mit chronischen Schmerzen. Wir wissen auch, dass Information, falls diese wie allgemein üblich über anatomische und biomechanische Aspekte vermittelt wird, eher beschränkt wirksam ist. Diese Art von Information wird heutzutage assoziiert mit der Entwicklung von Angstverhalten, Katastrophisierung und falschen Vorstellungen über die dem Schmerz zugrundeliegende Problematik

Kapitel 3. Reizleitung

Nerven leiten Aktionspotentiale und übermitteln auf diese Weise Information.In diesem Kapitel wird erklärt, wie ein Aktionspotential entsteht und wie es weitergeleitet wird.

Kapitel 4. Niederfrequente Elektrotherapie

Gleichstrom und Impulsströme mit einem Gleichstromanteil lösen im Gewebe unter anderem eine entzündungsartige Reaktion die in direktem Zusammenhang steht mit der Wundheilung und Schmerzübertragung. Diesen Prozess nennt man eine neurogene Entzündung und der Ablauf wird ausführlich erklärt, ebenso die damit verbundenen Mechanismen wie der Axonreflex und der Hinterhornreflex. Es werden Anwendungen besprochen wie der klassische Gleichstrom im Zusammenhang mit der neurogenen Entzündung,die Iontophorese und monophasische Impulsstromanwendungen wie der Diadynamische Strom nach Bernard und der Ultrareizstrom (2–5 Strom) nach Träbert. Es werden genaue Hinweise zur Anwendung vermittelt und die Wirkungsmechanismen werden erörtert

Kapitel 5. TENS

TENS bezeichnet die Anwendung von verschiedenen Impulsstromformen zur Schmerzlinderung und Trophikverbesserung. Weil man bei TENS normalerweise kompensierte Impulse benutzt, treten im Gewebe nicht die gleiche Effekte auf wie beim Gleichstrom und Impulsstrom mit einem Gleichstromanteil. Deshalb bekommt TENS ein eigenes Kapitel. Es gibt eine große Verschiedenheit an Geräten und Parametern, wobei man grundsätzlich zwei Hauptformen unterscheiden kann: High Frequency TENS mit einer eher hohen Frequenz
und Low Frequency TENS mit einer eindeutig niedrigeren Frequenz. Die Methoden aktivieren unterschiedliche Schmerzhemmungsmechanismen. Auf diese Unterschiede wird ausführlich eingegangen. Außer TENS gibt es den Interferenzstrom aus dem Bereich der Mittelfrequenz. Auch diese Methode wird benutzt, um über die Haut Nerven zu reizen. Es wird ausführlich auf die Anwendungsmöglichkeiten, Vorteile und Nachteile der verschiedenen Methoden eingegangen.

Kapitel 6. Neuromuskuläre Elektrostimulation

Mit Impulsstrom kann man Kontraktionen von innervierten Muskeln auslösen. Diese Anwendung kann die Muskelfunktion teilweise erhalten, wenn der Patient selber nicht anspannen kann oder darf, und kann – als Ergänzung zum aktiven Training – helfen, bestimmte Funktionen rascher zu verbessern. Wir wissen heute, dass es sich dabei nicht nur um dummes, lokales Muskelanspannen handelt, sondern dass auch lokale, segmentale und zentralneurologische Änderungen nachweisbar sind. Im Nachfolgenden werden Anwendungen besprochen im Zusammenhang mit herkömmlichem Kraft- und Ausdauertraining, die Muskelstimulation bei Inkontinenz und die Stimulation denervierter Muskulatur. Es wird auf Stimulation mit nieder- und mittelfrequentem Impulsstrom eingegangen.

Kapitel 7. Ultraschall

Ultraschall ist eine Anwendung, bei der mechanische Energie umgesetzt wird in Wärme. Die mechanische Einwirkung hat außerdem wahrscheinlich eine spezifische eigene Wirkung. Die Erwärmung findet vor allem statt in Gewebe mit einer hohen Dichte, wie Bändern, Gelenkkapseln und Narbengewebe, auf einer Tiefe von maximal 5 cm. Die Schallenergie wird auch benutzt, um Medikamente einzuschleusen, wobei die Sonophorese dazu besser geeignet scheint als die Iontophorese.

Kapitel 8. Photobiostimulation (PBM)

Dass Licht therapeutisch eingesetzt werden kann, ist schon lange bekannt. Nachdem es gelungen war, den Laser zu entwickeln, ist man mit dieser Lösung auf der Suche nach Problemen eher zufällig auf therapeutische Anwendungsmöglichkeiten gestoßen und Laser wurde schon rasch zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Die Forschung hat der Anwendung eine recht solide wissenschaftliche Basis verschafft. Wir glauben ziemlich genau zu wissen, wo das Licht seine Wirkung entfaltet, und auch betreffend der Dosierung haben wir in den letzten 10 Jahren sehr viel dazugelernt. Weil der Prozess, wo das Licht eingreift, von grundlegender Bedeutung für fast sämtliche physiologischen Abläufe ist, ist Laser bei einer Vielzahl von Pathologien wirksam. Im Nachfolgenden wird die Wirkung von Laser erklärt
und es werden genaue Dosierungsangaben vermittelt.

Kapitel 9. Hochfrequenztherapie

Therapie mit hochfrequenten Wechselströmen ist primär eine Anwendung, die in wasserreiches, ionenreiches und deshalb elektrisch gut leitendes Gewebe bis auf eine Tiefe von etwa 5 cm sehr effektiv Wärme erzeugt mit Folgen wie Durchblutungsverbesserung, Schmerzlinderung und verbesserter Dehnbarkeit. Wahrscheinlich haben die elektromagnetischen Wellen auch nicht-thermische Effekte, diese sind aber schwer nachzuweisen. Damit die erwähnten Effekte auftreten, muss eine bestimmte Gewebetemperatur erreicht werden. Anhand der spärlich vorhandenen Literatur ist es möglich, ungefähre Angaben zur Dosierung zu machen. Auf die mit der Anwendung verbundenen Risiken wird ausführlich eingegangen.

Kapitel 10. Risikomanagement

Daten über Häufigkeit, Ursachen und Folgen unerwünschter Ereignisse in der Physiotherapie liegen nicht vor. Eine Literaturrecherche im Hinblick auf Risiken in der Elektrotherapie zeigt, dass tatsächlich bei vielen Anwendungen ernste Schädigungen an Patienten auftreten können, siehe dazu die Anmerkungen zu Risiken und Nebenwirkungen bei den verschiedenen Anwendungen. Es handelt sich bei den wenigen Publikationen vor allem um Fallbeschreibungen, wobei die Ursachen und Folgen der Schädigungen lediglich in zwei Fällen weiteranalysiert wurden. Die im Nachfolgenden geschilderte Lage zeigt die Notwendigkeit der Einführung eines Risikomanagements in der Physiotherapie. Dies kann in einem Krankenhaus oder in einer Praxis ohne großen Aufwand mit wenigen Personen unter der Führung eines dazu ausgebildeten Kollegen in relativ kurzer Zeit geschehen. Man kann die Ergebnisse einer solchen Arbeit in einer Fachzeitschrift publizieren und damit Kollegen die Ziele und die Hintergründe eines Risikomanagements näherbringen. Darüber hinaus soll die Demonstration der Machbarkeit eines solchen Projektes Therapeuten dazu anregen, sich näher mit den Risiken unseres Berufes auseinanderzusetzen.